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Slavistik in Dresden

Öffentliche Gastvorträge in der Musikwissenschaft

logo_musikwissenschaftHeroismus und Heldenverehrung spielten in früheren westlichen Gesellschaften – anders als heute – zentrale Rollen: sie steuerten moralisches Handeln und politisches Denken. Deswegen bedienten sich Staaten gerne heroischer Denkfiguren um ihre eigene Ideologie zu konsolidieren. Musik hatte in diesem Kontext einen wichtigen Stellenwert. Sie trug zur Vermittlung der moralischen und politischen Ideen mit nonverbalen Zeichen bei.

Öffentliche Vorträge der Musikwissenschaftler beleuchten heroische Musik und die daran angegliederten Heldennarrative in unterschiedlichen soziohistorischen Situationen.

Interessant auch für Slavistinnen und Slavisten:

08.07., 18:30-20:00
Dr. Wolfgang Mende (Technische Universität Dresden): Standards des Exzeptionellen – Das Heroische im Musikdiskurs der Sowjetunion

Wolfgang Mende, Slawist und Spezialist in der sowjetischen Musik, widmet sich in seinem Vortrag der musikalischen Inszenierung des sowjetischen Heldenkults. Er zeigt, von welchen – logischen und musikalischen – Paradoxien das damals populäre Konzept des Arbeiterhelden als ‚Vorbild für jedermann‘ begleitet wurde und welche Lösungen die musikalischen Diskursführer diesem Dilemma entgegenzusetzen suchten.

22.07., 18:30-20:00
PD Dr. Stefan Keym (Universität Leipzig): Ein Heldenleben ’sub specie aeternitatis‘? Konzeption und Rezeption von Franz Liszts ‚Les Préludes‘ – vor und nach 1945

Der Vortrag von Stefan Keym, der insbesondere in der französischen und polnischen Musikgeschichte bewandert ist, untersucht Liszts „Les Préludes“ nicht nur in Hinblick auf deren Missbrauch für nationalsozialistische Heroisierungen und die hierfür prädestinierten musikalischen Charakteristika des Werkes, sondern lenkt auch den Blick zurück auf die Entstehung dieses Rezeptionsmusters und auf die ‚urprünglichen’, d.h. die kompositionsgeschichtlichen und soziokulturellen Kontexte, in denen das Werk entstand.

Die Vorträge finden in der August-Bebel-Str. 20, R. 116 statt.

 

Autor: marinascharlaj | 1. Juli 2015 | 12:37 Uhr

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