Dezember 2018: Aktuelle Forschungsergebnisse als Working Paper veröffentlicht
In der öffentlichen Debatte rund um die Finanzierung und Gestaltung des Hochschulsektors erlangt die Frage nach der Effizienz von Hochschulen eine immer größere Bedeutung. Als Antwort auf die stetig steigende Nachfrage nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, kann eine Vielzahl an Studien zu der Thematik verzeichnet werden.
Über die Anwendung der Stochastic Frontier Analysis (SFA) zur Messung der Effizienz gibt Sabine Gralka in ihrem kürzlich veröffentlichten Working Paper „Stochastic Frontier Analysis in Higher Education: A Systematic Review“ einen umfassenden Überblick. Hierzu wurden alle Studien, die bis einschließlich 2017 in peer-reviewed journals veröffentlicht worden sind und die Effizienz von Hochschulen mittels SFA vergleichen, systematisiert und analysiert. Begutachtet werden insgesamt 63 Studien, mit 208 Schätzungen. Neben der Darstellung der generellen Entwicklung des Literaturstrangs, liegt der Fokus auf den der Schätzung zugrunde liegenden Annahmen und der verwandten Variante der SFA. Zudem werden die verwendeten Effizienz-Determinanten ebenso wie die In- und Output-Faktoren diskutiert.
Auf Basis des Reviews kann ein Kern-Modell der SFA identifiziert werden: die meisten Forscher nutzen Panel-Daten um zeit-variante Effizienz von den öffentlichen Universitäten eines Landes zu bestimmen. Als Input-Faktoren dienen meist die Ausgaben, während Studenten die Lehre und und Drittmittel die Forschung repräsentieren. Uneinigkeit in der Literatur besteht vor allem hinsichtlich der Auswahl möglicher Determinanten der Effizienz und der einheitlichen Darstellung der geschätzten Effizienzwerte. Als vielversprechende Weiterentwicklungen können länderübergreifende Analysen, die Analyse von kurz- und langfristiger Effizienz, mögliche dynamische Effekte der Effizienz und die Einbeziehung von third-mission-Aktivitäten herausgestellt werden..