Von den Lernenden zur Community of Practice …

Es scheint nicht ganz passend, dieses Blog mit einem „Hello World“ zu starten, schließlich läuft das zugehörige Projekt „Learner Communities of Practice“ (LCP) bereits seit mehr als einem Jahr. Das Projektblog geht daher gleich in medias res und berichtet über erste Ergebnisse und aktuelle Arbeiten zur Frage, wie Social Software dazu beitragen kann, studentische Lernprozesse zu unterstützen.

Der Ausgangspunkt von LCP sind dabei die Lernenden im Hochschulkontext – welche Anforderungen stellt das Studium an sie, welche Praktiken prägen ihren Alltag im Studium? Damit verbunden ist ein Perspektivwechsel der E-Learning-Forschung, bei der überwiegend formelle Lehr-/Lernszenarien im Vordergrund stehen. Die Beschäftigung mit Social Software lenkt den Blick unweigerlich auf das informelle Lernen, also Lernprozesse außerhalb von Vorlesungen, Seminaren und Prüfungen. Social Networks wie studi.vz und facebook, Weblogs und Videoplattformen werden von Studierenden nicht nur gerne genutzt, hier laufen auch Lernprozesse ab, die das angeleitete Lernen begleiten, anregen und ergänzen.

Die Vernetzungsfunktionen von Social Software bilden dabei ab, was informelle Lernprozesse grundlegend ausmacht: die Lernenden sind in eine Gemeinschaft eingebettet, die durch eine geteilte Praxis geprägt ist, eine Community of Practice. Studierende agieren aufeinander bezogen (mutual engagement), verfolgen das gleiche Ziel (joint enterprise) und teilen gemeinsame Ressourcen (shared repertoire). Wie die Nutzung von Social Software einerseits zur Bildung studentischer Communities of Practice beiträgt und andererseits dabei hilft, diese explizit zu machen und als Lerngemeinschaft zu unterstützen, genau das wird im Projekt LCP untersucht.

In den kommenden Wochen wird dieses Blog die Hintergründe des Projekts, die bisherigen Untersuchungsschritte und Ergebnisse vorstellen und über aktuelle Entwicklungen im  Themenfeld E-Learning 2.0 berichten. Fürs erste stehen Informationen zum Projekt, bisherigen Veröffentlichungen und Links zu unseren Ressourcen (Bookmarks, Literatur, Netvibes) zur Verfügung. Ausdrücklich möchten wir zur Diskussion einladen – sei es in den Kommentaren, im persönlichen Kontakt oder auf anderen Wegen!