Informelles Lernen und Social Software im Studium
Bereits im letzten Beitrag zu Web 2.0 Aktivitäten sächsischer Hochschulen wurde darauf hingewiesen, dass bei aller Konzentration auf Studienanfänger und potentielle Studierende das Studium insgesamt nicht aus dem Blick geraten sollte.
Um die Anforderungen an die Studierenden im Studium zu erkennen und sie bei ihrer Bewältigung mit Social Software unterstützen zu können, muss das Lernen im Studium nicht nur als sozial (Community of Practice) sondern auch als zeitlich eingebettet betrachtet werden.
Zum einen ist das Studium ein Teil des lebenslangen Lernprozesses, zum anderen besteht es selbst aus einzelnen Abschnitten und Lernphasen.In Anlehnung an den aus Sicht der Hochschulen entwickelten Student Life Cycle, ergibt sich so ein Phasenmodell informellen Lernens das aus vier Studienphasen mit unterschiedlichen Anforderungen besteht.
Im Rahmen von LEARNER COMMUNITIES OF PRACTICE wurde auf Grundlage des Phasenmodells an den Partnerhochschulen mit Studierenden in Fokusgrupppen, über die unterschiedlichen Anforderungen des Studiums aus Perspektive informellen Lernens und die Einsatzmöglichkeiten von Social Software zur Bewältigung dieser Anforderungen, diskutiert. Die im Ergebnis identifizierten Aufgaben die sich den Studierenden in den verscheidenen Abschnitten ihres Studiums stellten und wie sie Social Software eingesetzt haben um diese zu bewältigen ist in der folgenden Grafik zu sehen:
Social Software-Initiativen der Hochschulen können dazu beitragen informelles Lernen in den verschieden Phasen des Studiums zu unterstützen. Im Projekt LCP werden hierzu verschiedene Good Practice-Fallstudien, wie die bereits vorgestellten „KISD SPACES“, erarbeitet. Außerdem werden Szenarien zum Einsatz von Social Software zur Unterstützung informellen Lernens im Hochschulkontext entwickelt:
- Schulungsmaßnahmen zur Information über bestehende Anwendungen und ihren Einsatz zur Unterstützung informellen Lernens
- Onlineplattformen (Repositorien) die Zugang zu und Austausch relevanter Lernressourcen (z.B. über RSS) schaffen und das fachbezogene Knüpfen von Kontakten erleichtern
- Tools wie Persönliche Lernumgebungen (PLESs), die das individuelle Lernen unterstützen und zu denen von den Hochschulen Schnittstellen bereitgestellt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lernplattformen sollten die Studierenden sich dabei individuell für ein Tool entscheiden können.
Diese Szenarien stehen im Zentrum der strategischen Empfehlung, die im Projekt LEARNER COMMUNITIES OF PRACTICE für die sächsischen Hochschulen formuliert wird.