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Learner Communities of Practice

Persönliche Lernumgebungen an Hochschulen

Einen interessanten Beitrag zu Persönlichen Lernumgebungen (PLE) aus medienpädagogischer Perspektive hat Ilona Buchem von der Beuth Hochschule Berlin in ihrem Blog veröffentlicht: Während sich PLEs ganz klar von geschlossenen, lehr(er)zentrierten und zentralen Learningmanagementsystemen abgrenzen lassen, ist eine eindeutige Definition aufgrund der Offenheit des Konzeptes schwierig. Anbieten würde sich darum eine linguistisch-konstruktivistische Perspektive,  in Anlehnung an George Lakoff. Ob als „Bricolage“ zur „Reorganisation von Elementen zu neuen Strukturen“ oder als „gestalterische Flickarbeit“, eine PLE konstruiere sich je nach metaphorischem Konzept ihres Nutzers bzw. des Lernenden, anders. Trotzdem ließen sich bestehende PLEs nach verschiedenen Kriterien kategorisieren: nach Art der technischen Umsetzung (aggregiert oder integriert), der Nutzungsdauer (lebenslang oder anlassbezogen) oder nach dem Eigentümer der PLE (privat oder institutionell).

Ein Good Practice-Beispiel für den Einsatz von PLEs zur Unterstützung informellen Lernens an Hochschulen, ist die Persönliche Studienumgebung MyPaed am Institut für Allgemeine und Berufspädagogik der TU Darmstadt. Studierende können in ihre persönliche Startseite bei MyPaed alle wichtigen Informationen und Online-Angebote des Instituts als RSS-Feeds einbinden. Community-Funktionen (z.B. Versenden von Kurznachrichten, Microblogging) sollen das kollaborative Lernen der Studierenden unterstützen und im MyPaed-Wiki werden verschiedene Social Software-Tools vorgestellt und Anwendungsszenarien vorgeschlagen. Mit Blick auf die Nutzungsdauer ist MyPaed „anlassbezogen“ für das Pädagogikstudium an der TU Darmstadt konzipiert. Es ermöglicht den Aufbau einer Community of Practice der Studierenden am Institut, was vor allem in der Studieneingangsphase von Bedeutung ist und hilft ihnen, sich bei der Erreichung des gemeinsamen Zieles, das Studium erfolgreich zu beenden, gegenseitig zu unterstützen.

Darüber hinaus handelt es sich bei MyPaed um eine i(nstitutionelle)PLE, die an das Institut für Allgemeine und Berufspädagogik  angebunden ist. Ebenfalls institutionell angebunden ist der SAPO Campus. Auf einer an der Universidade Aivero (Portugal) bereitgestellten Plattform können sich Studierende ihre persönliche Lernumgebung aus universitäts-eigenen (z.B. Blog, Instant-Messenger) und außeruniversitären Web 2.0-Tools (z.B. Twitter, Youtube) zusammenstellen. Die Plattform ist in beschränktem Maße auch Nicht-Universitätsangehörigen zugänglich. Damit handelt es sich bei SAPO Campus um eine Plattform, die grundsätzlich allen Studierenden der Universität offen steht, eine Art personalisiertes Studierendenportal.

Die Studierenden selbst, das haben die Fokusgruppeninterviews gezeigt, stehen PLEs grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Sie erhoffen sich hiervon mehr und kontinuierliche Information durch die Hochschulen. Die Bereitsstellung und Entwicklung einer hochschuleigenen PLE wird jedoch eher kritisch gesehen, insbedondere wird befürchtet, dass diese nach Beendigung des Studiums nicht mehr genutzt werden könnten und persönliche Inhalte verloren gehen.

Wollen Hochschulen das informelle Lernen der Studierenden mit PLEs unterstützen ist eine direkte Anbindung an die Hochschule im Sinne einer iPLE oder eines personalisierten Studierendenportals nicht zwingend erforderlich. So können etwa Schnittstellen zu individuell wählbaren Tools angeboten oder  vorkonfigurierte PLEs zum Studiumsbeginn zur Verfügung zu gestellt werden, z.B. bei Netvibes  oder Mahara, die dann von den Studierenden individuell verändert und erweitert werden können.

Weitere Informationen

Präsentation von Ilona Buchem zum Thema PLEs aus medienpädagogischer Perspektive (Vortrag mit Sebastian Fiedler im Rahmen der offenen Multimediawerkstatt an der Goethe-Universität in Frankfurt Anfang Juni) [bei Slideshare]

Zu den vorgestellten Good Practice-Beispielen: MyPaed, SAPO-Campus

Autor: lcpherbst | 30. Juni 2011 | 9:41 Uhr

Categories: Praxisbeispiel | Tags: , , ,

Ein Kommentar zu “Persönliche Lernumgebungen an Hochschulen”

  1. Persönliche Lernumgebung - PLE персональная учебная среда от Анн by elearn23 - Pearltrees

    […] Darüber hinaus handelt es sich bei MyPaed um eine i(nstitutionelle)PLE, die an das Institut für Allgemeine und Berufspädagogik angebunden ist. Ebenfalls institutionell angebunden ist der SAPO Campus . Auf einer an der Universidade Aivero (Portugal) bereitgestellten Plattform können sich Studierende ihre persönliche Lernumgebung aus universitäts-eigenen (z.B. Blog, Instant-Messenger) und außeruniversitären Web 2.0-Tools (z.B. Twitter, Youtube) zusammenstellen. Persönliche Lernumgebungen an Hochschulen » Learner Communities of Practice […]

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