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PORTRAIT MAL ANDERS

EINE VERMITTLUNGSSITUATION VON JESSICA BERNECKER, THERESA EINSIEDEL, JOHANNA MUTH UND MARIE MÜLLER


1. Verortung

Wenn wir einem Menschen oder einem Tier ins Gesicht sehen, geschieht mit uns etwas ganz anderes, als wenn wir einen Gegenstand oder eine Landschaft betrachten. Denn beim Blick in ein anderes Gesicht entsteht ein An-Blick im Doppelsinn: Nicht nur wir blicken in oder auf das Gesicht, sondern es blickt uns auch umgekehrt von sich aus an. (Sowa/Uhlig 2007, S. 4)

Zwei Blicke begegnen sich und wir sprechen von „Angesicht zu Angesicht“ (Sowa 2003, S. 4). Unsere Wahrnehmung konzentriert sich auf die kommunikative Korrespondenz mit dem figürlich-menschlichen oder tierischen Gegenüber und ist fokussiert auf die Begegnung mit der leiblichen Präsenz des Anderen (Sowa/Uhlig 2007, S. 4).

Im Portrait gestalten wir unsere Interpretation dieses interpersonalen Erlebnisses. Generell kann man sagen, dass das Anfertigen von Portraits eine anthropologische Konstante in vielen Kulturen darstellt. Das Gesicht steht hierbei häufig im Mittelpunkt – gilt es doch gleichsam als öffentliches Display unseres Charakters, welches konzentrierte Informationen zum Lesen und Kommunizieren bereithält (ebd.). PORTRAIT MAL ANDERS weiterlesen