Archiv der Kategorie: Performance Art Education

Unstillbare (Neu)gier. Performance Art als Kunst des Handelns

Rückblick auf das Performanceseminar von Antje Dudek im Wintersemester 2022/23

Ein Text  von Lisa-Marie Porst

Im Februar 2023 entwickelten und erweiterten zehn Teilnehmerinnen sechs Tage lang aktiv körperlich handelnd ihren Performancebegriff. Erste performative Übungen führten zu kürzeren Einzel- oder Gruppenperformances, deren Erfahrungen und Reflexionen sich in eine die Woche abschließende eigenständige Performance einer jeden Teilnehmerin einflossen. Unter verschiedenen Leitfragen suchten die Studierenden nach neuen Ausdrucksformen abseits des Alltäglichen, mit dem Ziel, assoziationsreiche, mehrdeutige, überraschende Bilder zu entwickeln und sich selbst sowie den eigenen künstlerischen Ausdruck (neu) auszuloten. 

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ZWISCHENMENSCHLICHE BEGEGNUNGEN

 

EINE VERMITTLUNGSSITUATION VON JONAS TROPARTZ, KATHARINA RUBLEV & VANESSA KARNETT

TEXT: JONAS TROPARTZ


  1. Verortung [come together]

Die Performance, eine Kunstgattung entstanden im 20. Jahrhundert, eröffnet durch die freien und vitalen innewohnenden Ausdrucksformen eine Bandbreite an Vermittlungsmöglichkeiten. Auf dem schmalen Pfad zwischen Kunst und Leben ist die performative Handlung die Achtsamkeit auf den Vollzug der eigenen Handlungen und die Wahrnehmung derer in Bezug auf sich selbst und alle anderen. (Peters 2005, S. 8)

Passend dazu beschreibt David George die Fähigkeit von Performance als „neue Art der Betrachtung bekannter Phänomene – eine andere Weise, auf sie zu reagieren, sie zu erfahren und über sie nachzudenken.“ (George 1998, S.16) Dies bedeutet, bekannte Alltagsphänomene neu in den Fokus zu rücken und das Spannungsgefälle zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem zu untersuchen. Dabei hat man kein klares Ziel vor Augen, sondern gestaltet den Weg und Prozess als solches fruchtbar, sodass diese als Erkenntnisgewinn ausreichen können. Der Körper als anfängliche nutzbare Quelle sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden. ZWISCHENMENSCHLICHE BEGEGNUNGEN weiterlesen

PORTRAIT MAL ANDERS

EINE VERMITTLUNGSSITUATION VON JESSICA BERNECKER, THERESA EINSIEDEL, JOHANNA MUTH UND MARIE MÜLLER


1. Verortung

Wenn wir einem Menschen oder einem Tier ins Gesicht sehen, geschieht mit uns etwas ganz anderes, als wenn wir einen Gegenstand oder eine Landschaft betrachten. Denn beim Blick in ein anderes Gesicht entsteht ein An-Blick im Doppelsinn: Nicht nur wir blicken in oder auf das Gesicht, sondern es blickt uns auch umgekehrt von sich aus an. (Sowa/Uhlig 2007, S. 4)

Zwei Blicke begegnen sich und wir sprechen von „Angesicht zu Angesicht“ (Sowa 2003, S. 4). Unsere Wahrnehmung konzentriert sich auf die kommunikative Korrespondenz mit dem figürlich-menschlichen oder tierischen Gegenüber und ist fokussiert auf die Begegnung mit der leiblichen Präsenz des Anderen (Sowa/Uhlig 2007, S. 4).

Im Portrait gestalten wir unsere Interpretation dieses interpersonalen Erlebnisses. Generell kann man sagen, dass das Anfertigen von Portraits eine anthropologische Konstante in vielen Kulturen darstellt. Das Gesicht steht hierbei häufig im Mittelpunkt – gilt es doch gleichsam als öffentliches Display unseres Charakters, welches konzentrierte Informationen zum Lesen und Kommunizieren bereithält (ebd.). PORTRAIT MAL ANDERS weiterlesen