>> INTOTHE MILK OF DREAMS 7.-12. Juni 2022 Aller zwei Jahre begeben wir uns für eine Woche in die fragile, auf Holzbalken gebaute, dem Beton trotzenden und dem Untergang geweihten Stadt Venedig. Die Exkursion zur Kunstbiennale von Venedig hat im Fachbereich Kunstpädagogik Tradition.
Im Jahr 2022 hatte die italienische Kuratorin Cecilia Alemani die 59. Biennale unter den Titel eines Buches der britischen Surrealistin Leonora Carrington gestellt. THE MILK OF DREAMS verhandelt eine magische Welt von Transformationsprozessen. Für Alemani Programm: Erstmalig bestand die Ausstellung zu 90% aus Werken von weiblichen & genderneutralen Künstler*innen. Das war ein starkes Statement, dem wir uns stellten, hingaben, diskutierten und: zeichneten, staunten.
Am 16. Juni 2022 haben die achten Klassen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und ihre Kunstlehrerin Georgia Heidenreich uns Lehramtsstudierende der TU Dresden zum Tag der Kunst nach Nossen eingeladen, um in kleinen Gruppen künstlerisch zu experimentieren und zu gestalten. In insgesamt neun verschiedenen Workshops, von denen jede/r Schüler/in zwei besuchen konnte, haben wir gemeinsam …
… Geräuschen und Klängen auf dem Schulgelände nachgespürt. … performend kleine Grenzen überschritten. … gerissen, zerschnitten, geklebt und collagiert. … mit Farben gekleckst und gedrippt und dem Zufall Raum gegeben. … das Wechselspiel von Licht und Schatten beforscht. … mit unseren Körpern spannende Skulpturen geformt. … Mode mal ganz anders erlebt und präsentiert. … genau hingeschaut und in Bildern Geschichten erzählt. … mit Lebensmitteln (leckere!) Landschaften inszeniert und fotografiert.
Sehr schnell zeigte sich, mit welcher Offenheit und Neugier die Schüler*innen der achten Klassen auch manch herausfordernder Aufgabe oder ungewöhnlichem Material begegnet sind. Dafür bedarf es einer großen Freude am Experimentieren, Spielen und Gestalten, die in jedem einzelnen Workshop zu spüren war. Die vielfältigen entstandenen Ergebnisse wurden zum Sommerfest am 07. Juli 2022 ausgestellt und konnten in den Kunsträumen betrachtet werden.
Wie äußern sich junge Lernende künstlerisch? Was nehmen sie wahr? Wie positionieren Sie sich? An welchen Orten bewegen Sie sich? Was bedeutet Jungsein in der Gegenwart? Was wollen junge Lernende gestalten und erfahren? Wie kann man mit jungen Lernenden ästhetisch forschen?
Um sich diesen für eine spätere Unterrichtspraxis wichtigen Fragen zu widmen, kamen im Seminar forschungsbezogene Vermittlungsansätze in der Weise zur Anwendung, dass Formen der Spurensuche und Spurensicherung, des Sammelns von Materialien aus jugendlichen Lebenswelten, des Dokumentierens von Prozessen mit Fotoapparat und Videokamera oder des Auswertens von erhobenem Material mittels neuer Ordnungssysteme genutzt wurden. Während des Seminars haben die Studierenden künstlerische Workshops für die Klassenstufen 5 bis 8 konzipiert, die wiederholend an zwei Tagen mit Schüler/innen der SRH-Oberschule durchgeführt wurden. Die Workshops bedienten eine lebendige Bandbreite an gestalterischen, technischen und forschenden Zugängen, deren gemeinsames Ziel es war, die Schüler/innen zu aktivieren und in das künstlerische Geschehen fragend, experimentierend und agierend zu involvieren:
Paper Town – Gestalte dein Dresden von morgen! (Marie Künstler und Linda Plotzky)
Bewegter Alltag – Objekte im Animationsfilm (Claudia Hirrel und Aurélie Strohmaier)
Invasion – Streetart im Schulhaus (Caroline Gross und Loise Schreiber)
IRL – Im realen Leben (Angela Weber und Christin Siebert)
The World in Paper – Papier mal anders (Franziska Leonhardi)
Kampf der Gegensätze (Kaya Kramer und Kevin Ernst)
Back to the Roots – Natur als Kunst (Anne Winkel und Isabel Kessler)
Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt (Antje Siekierka)
Im Anschluss wurden die Erfahrungen in der Schule zur Grundlage, um im Kontext des Seminars kunstdidaktische Dynamiken und Handlungsfelder beschreibend, analysierend und reflektierend in den Blick zu nehmen. Im Zuge der Nachbereitung werden wissenschaftliche Poster entstehen, die das Vermittlungsgeschehen visuell veranschaulichen und in den Fluren des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft an der TU Dresden präsentiert werden.
Berlinexkursion – Augen auf und rein in die KUNST!
Foto: Hannah Drescher
Foto: Hannah Drescher
Foto: Hannah Drescher
Foto: Hannah Drescher
Foto: Hannah Drescher
Foto: Hannah Drescher
Foto: Hannah Drescher
Foto: Hannah Drescher
Foto: Hannah Drescher
TEXT: Hannah Drescher
Wir stecken unsere kunstpädagogischen Nasen ja in alle Ecken und Winkel von Dresden, die nach Kunst riechen. Jetzt ist es mal an der Zeit, andere Luft zu schnuppern. Und der frischste Wind weht in Berlin, weshalb es die Erstsemestler_innen der Kunstpädagogik samt und sonders Dozentin Christin Lübke und Tutor_innen Hannah und Jonas am 12. Januar in die Hauptstadt verschlägt.
Im unerschöpflichen Reichtum an Kunst und Kultur sind es im Januar vor allem zwei Ausstellungen, die wir mit eigenen Augen und Ohren erleben wollen. BERLINEXKURSION weiterlesen →
„Sparkling Moments – Licht als künstlerisches Material“
Vermittlungssituation zum Werk Jürgen Albrechts
Foto: Michelle Pfeifer
Foto: Magdalena Holzweißig
Foto: Kristina Pohlemann
Foto: Michelle Pfeifer
Foto: Magdalena Holzweißig
Foto: Magdalena Holzweißig
Foto: Michelle Pfeifer
Foto: Michelle Pfeifer
Foto: Kristina Pohlemann
TEXT: Magdalena Holzweißigund Michelle Pfeifer
Verortung
Seit der klassischen Moderne ist in der Kunst bzgl. des Materials ein Paradigmenwechsel zu verzeichnen, der u.a. Konsequenzen für die kunstpädagogische Praxis nach sich zieht. Das Material unterliegt nicht mehr „dem Primat der Form, sondern [wird] als autonome ästhetische Kategorie künstlerischer Arbeit betrachtet“ (Kathke 2017, S. 24). Im „Neuen Materialismus“ werden Materialien konkret verwendet, anstatt sie nachzuahmen oder eine gewisse Materialität zu illusionieren. Dies führt zu einer „Verlagerung von Sinn und Bedeutung in das Material und seine Inszenierung“ (Kathke 2017, S. 28). Im Zuge einer kunstpädagogischen Professionalisierung ist es daher unumgänglich sich mit der Bedeutung von Materie, Material und Materialität für künstlerisches Handeln auseinanderzusetzen. VERMITTLUNGSSITUATION ZUM WERK JÜRGEN ALBRECHTS weiterlesen →
Ein Blog des kunstpädagogischen Instituts der TU Dresden