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„Ins Blaue“. Arbeiten aus den Praxiskursen werden ausgestellt

Ein Beitrag von Antje Dudek

Am 17. Oktober 2022 wurde die Ausstellung „Ins Blaue“ in den Fluren des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden in der August-Bebel-Str. 20 eröffnet. 18 Studierende zeigen hier Arbeiten aus unterschiedlichen Kunstpraxiskursen. Die Arbeiten überspannen eine Vielfalt künstlerischer Medien und Ausdruckweisen: Surreale Collagen in kräftiger Farbigkeit, analoge schwarz-weiß Fotoserien oder auch filigrane Gipsbüsten können noch bis zum Beginn des nächsten Semesters betrachtet werden.  Zugleich war die Vernissage der Auftakt für die Offenen Werkstätten. Ab diesem Semester können die Studierenden hier jeden Montag Nachmittag Räume für das eigene Arbeiten in Gemeinschaft nutzen und werden individuell beraten durch Jana Morgenstern (Offene Werkstatt für Grafik und Malerei), Katharina Franz (Offene Werkstatt für experimentelle Druckgrafik) und Manuel Frolik (experimentelle Plastikwerkstatt).

VERMITTLUNGSSITUATION ZUM WERK JÜRGEN ALBRECHTS

„Sparkling Moments – Licht als künstlerisches Material“

Vermittlungssituation zum Werk Jürgen Albrechts

TEXT: Magdalena Holzweißig und Michelle Pfeifer 

  1. Verortung

Seit der klassischen Moderne ist in der Kunst bzgl. des Materials ein Paradigmenwechsel zu verzeichnen, der u.a. Konsequenzen für die kunstpädagogische Praxis nach sich zieht. Das Material unterliegt nicht mehr „dem Primat der Form, sondern [wird] als autonome ästhetische Kategorie künstlerischer Arbeit betrachtet“ (Kathke 2017, S. 24). Im „Neuen Materialismus“ werden Materialien konkret verwendet, anstatt sie nachzuahmen oder eine gewisse Materialität zu illusionieren. Dies führt zu einer „Verlagerung von Sinn und Bedeutung in das Material und seine Inszenierung“ (Kathke 2017, S. 28). Im Zuge einer kunstpädagogischen Professionalisierung ist es daher unumgänglich sich mit der Bedeutung von Materie, Material und Materialität für künstlerisches Handeln auseinanderzusetzen. VERMITTLUNGSSITUATION ZUM WERK JÜRGEN ALBRECHTS weiterlesen

IMPROVISATION – IM LEBEN EINES TAUGENICHTS

EINE VERMITTLUNGSSITUATION VON ANNE PATZELT, CHARLOTTE RUNCK UND LEONORE HECHT


_VERORTUNG          [DIE SUCHE IM AKTENSCHRANK]

Improvisation ist uns aus vielen verschiedenen Kontexten vertraut. Wir kennen sie nicht nur aus der bildenden Kunst, aus der Musik oder aus dem Theater, sondern auch aus unserem alltäglichen Leben, wo wir in schwer planbaren Situationen „eben improvisieren müssen“. Das fängt schon bei der Interaktion mit unseren Mitmenschen an, deren Verhalten wir nie mit Sicherheit vorhersehen können. Oft besteht das Improvisieren im Alltag aber auch darin, dass wir mit dem, was ohnehin da ist, etwas Neues erschaffen. Wenn wir zum Beispiel eine leere Weinflasche als Blumenvase nutzen oder mit einer Zahnbürste unsere Fahrradkette reinigen, werden vorhandene Materialien für unsere Bedürfnisse zweckentfremdet. IMPROVISATION – IM LEBEN EINES TAUGENICHTS weiterlesen

LISTEN AND WHISTLE – Vermittlungssituation zum Fokus Performance

EINE VERMITTLUNGSSITUATION VON ANNE PATZELT UND LILLY GÖBEL


[WE’VE COME A LONG WAY TO BE HERE TOGETHER]

Zunächst öffnet der Begriff Performance, unter welchem die von uns gestaltete Vermittlungssituation verlief, ein großes Spannungsgefälle. Malte Pfeiffer betont, dass Performance und Performativität mittlerweile ein Schlüssel- und Sammelbegriff in vielen Disziplinen geworden ist. (vgl. Pfeiffer / 2014 / S. 1) Die Extreme erschließen sich zwischen der künstlerischen Form der Performance und einer erfolgreichen Darstellung von etwas – eine gute Performance abliefern. Susanne Schittler stellt diese Gegebenheit als Ambivalenz zwischen einem „gelungenen Auftritt“ und „etwas Wilde[m], Unbezähmbare[m]“ dar. Genau an dieser Schnittstelle versucht unsere Vermittlungssituation zu fußen. Dazu zitiert Schittler McKenzie: „Und genau an dem Kreuzpunkt zwischen den beiden „Performance“- Verständnissen […] wird es spannend und weiterführend. Denn in eben dieser Differenz könnte das transformative Potenzial des Performativen liegen.“ (ebd.) Ein Spagat zwischen Spiel und Darstellen, zwischen Spontanität und Plan. LISTEN AND WHISTLE – Vermittlungssituation zum Fokus Performance weiterlesen

VERKEHRTE WELT! Kunsttage an der SRH Oberschule Dresden

 


Warum nicht mit einer Klopapierrolle malen oder mit verschlossenen Augen zeichnen. Kunst nimmt dich mit und reist in eine „verkehrte“ Welt, die Neugierde und Abendteuer verspricht. Was sie will, ist Abenteuer! Neues Entdecken! Ausprobieren! Die Welt auf den Kopf stellen! Wenn es dir hin und wieder auch so geht, dann pfeif doch einfach mal auf normal, mach mit der Kunst einen drauf und finde heraus, ob das Ganze eigentlich alles so verkehrt ist.

Unter dem Motto Verkehrte Welt haben sich im  März 2017 zehn Studierende an die SRH-Oberschule begeben, um innovative und ideenreiche Workshops mit den Lernenden der Klassen fünf und sechs durchzuführen. An zwei von der Schule ausgerichteten Kunsttagen hatten sie die Möglichkeit, die im Rahmen eines Fachdidaktik Seminars entstandenen Konzepte gemeinsam mit den Kids zu erproben und eine verkehrte Welt zu bespielen. So haben die Kinder Unterwasserwelten erschaffen, den Schulhof im Workshop Mikrobia verwandelt und Tetrapaks zum Leben erweckt. Sowohl die Studierenden als auch die Lernenden haben sich auf offene, selbstorganisierte und künstlerische Prozesse eingelassen, die zu einer spannungsvollen und produktiven Atmosphäre geführt haben. Die einladenden Räumlichkeiten an der Schule, die eher einer Werkstatt als einem klassischen Kunstraum ähneln, und das Schulklima, das von Projektarbeit und Kooperationen lebt, haben die Tage für alle Beteiligten zu einer fruchtbaren Erfahrung gemacht. Vor allem für die angehenden Kunstlehrer/innen, die an der TU Dresden Kunstpädagogik studieren, eröffnete die vor zwei Jahren gegründete SRH-Oberschule einen Möglichkeitsraum, Theorie und Praxis sinnstiftend miteinander zu vernetzen.