Letzte Woche eröffneten wir die Ausstellung KALEIDOSKOP an unserem Institut.
Bei einem Kaltgetränk konnten sich neben den Malereien, Grafiken, Collagen, Objekte und Fotografien im Gang des Instituts auch Arbeiten aus der Videokunst angeschaut werden. Diese wurden temporär während der Vernissage präsentiert.
In der Ausstellung zeigen Studierende ihre Ergebnisse aus den Praxiskursen der vergangenen Semester. Zu sehen ist sie bis zum 15.01.2025.
Großer Dank geht an die Studierenden, die ihre Werke zur Verfügung gestellt haben und an Antje Dudek und Kevin Ernst für die kuratorische Arbeit. Sowie an die Dozierenden der Praxiskursen für die Vermittlung und an alle, die gestern den Abend mit uns genossen haben.
Zwei Studierendengruppen aus Dresden und Tel Aviv trafen im August 2024 im Kulturzentrum Řehlovice in Tschechien zusammen, um sich der Kunst des Handelns zu widmen. Das Blockseminar unterrichtete ich gemeinsam mit BBB Johannes Deimling und Shahar Marcus. Lisa-Marie Porst begleitete die Exkursion als Tutorin und hielt die zahlreichen starken Handlungsbilder fotografisch fest. Der folgende kurze Bericht von mir als Dozentin soll ausgewählte Einblicke geben in eine sehr intensive Woche des Austauschs und der reichhaltigen künstlerischen Auseinandersetzung.
Begegnung erleben In der gemeinsamen Woche auf dem ländlich gelegenen Hof entfalten sich oft Begegnungen, die uns prägen. Beim gemeinsamen Kunstmachen, in den Besprechungen, beim Essen unter freiem Himmel und den abendlichen Gesprächen lernen wir einander gut kennen. So habe ich „Rehlo“ schon immer als einen Ort der Empathie, der Freundschaft und des offenen Austauschs erlebt. Erstmalig fand das Seminar, das an unserem Institut Tradition hat, im Austausch mit dem Kibbutzim Seminar College in Tel Aviv statt. Drei israelische Studierende hatten für die Seminarteilnahme Stipendien erhalten. Wir kamen an einem dritten Ort zusammen mit unseren verschiedenen Lebenswelten im Gepäck. Für die israelischen Teilnehmenden bedeutete der Aufenthalt eine Pause von den kriegerischen Auseinandersetzungen in ihrer Heimat und es eröffneten sich Momente des Austauschs zu existenziellen Fragen – auch auf performativer Ebene, jenseits von Sprache. Wir hoffen, den Austausch mit dem Kibbutzim Seminar College weiterzuführen und zu verstetigen.
Inspiration finden Im Seminar legen wir Wert darauf, den Teilnehmenden verschiedene Inspirationsquellen für Performances zu zeigen. Das kann ein Material sein, das persönliche Erinnerungen weckt, ein Wort, das innere Bilder hervorruft oder ein Ort, der Interesse weckt. Die Arbeit auf dem großzügigen Gelände und in den stimmungsvollen Mauern des Vierseitenhofs ist so wertvoll, weil der Ort so viele Impulse für Handlungsbilder gibt.
Im Trio lehren Ich bedanke mich bei meinen beiden Kollegen BBB Johannes Deimling und Shahar Marcus für die bereichernde Zusammenarbeit. Selten hat man in der Lehre die Gelegenheit, ein Seminar zu dritt planen und gestalten zu können. Das ermöglicht es, den Studierenden verschiedene Perspektiven auf ihre Arbeiten zu spiegeln und unterschiedliche Ansätze künstlerischer Lehre ins Spiel zu bringen. Tanznahe Ausdrucksformen, Raumläufe, körperlich verausgabende Experimente fanden so ihren Platz im Seminarablauf, den wir jeden Abend spontan und in Reaktion auf das vergangene Tagesgeschehen planten. Die Studierenden erhielten in Videopräsentationen Einblick in künstlerische Arbeiten von BBB Johannes Deimling und von Shahar Marcus, der auch eine Live-Performance aufführte. Gemeinsam mit Lisa-Marie Porst hatte ich auch die Freude, eine Performance im Schwimmbecken des Dorfes zu entwickeln und aufzuführen.
Lebendige Bilder, die bleiben Ich schaue dankbar auf diese Woche zurück, in der sich alle Studierenden mit Neugier und Spiellust dem performativen Arbeiten geöffnet haben. Sie fanden Wege, um persönlich Bedeutsames in Handlungsbilder zu transformieren. Im Experiment mit verschiedenen Ausdrucksformen des körperlichen Handelns entdeckten alle eine Form, die zu ihnen passte – von humorvollen Aktionen zu tänzerisch inspiriertem Ausdruck, von identitätsbezogenen künstlerischen Statements zu Situationen, in denen sich surreale Welten mit Material und Körper im Raum materialisierten.
Ich wünsche uns allen, dass diese Bilder, Begegnungen und Bildungen in unseren Alltagen ihren Platz finden und weiterklingen können.
KUPÄD GOES BERLIN // Fachtagung zu Basalen Kompetenzen und Kultureller Bildung im Programm Kulturagenten für kreative Schulen Berlin
Text/Fotografien: Silke Ballath
Am 08. Oktober 2024 waren Tabea Becher und Elise Leipart eingeladen am Fachtag der Kulturagent*innen Berlin ein Manifest mit den Teilnehmenden zu der Frage zu erstellen: Welche Kompetenzen braucht die Schule der Zukunft?
Teilnehmenden waren Akteur*innen von Schulen aus ganz Berlin, vom Berliner Senat Künstler*innen.
Friderike Koal und Tabea Becher haben das Manifestformat im Sommersemester 2024 im Rahmen des Seminars „Zusammenleben unterschiedlicher Lebensformen im Kontext Schule“ bei Dr.in Silke Ballath entwickelt.
Im Wintersemester 2024/25 findet das Seminar „Manifest: Zusammenleben unterschiedlicher Lebensformen im Kontext Schule“ in Zusammenarbeit zwischen Friderike Koal, Tabea Becher und Dr.in Silke Ballath und in Kooperation mit Isabell Baldermann / Archiv der Avantgarden statt.
Fotografien: Lisa-Marie Porst, Monika Deimling, Avi Mahler
Performance Art als Kunst des Handelns Blockseminar in Řehlovice mit Dr.in Antje Dudek, BBB Johannes Deimling und Shahar Marcus
Im August 2024 kamen 9 Studierende im tschechischen Řehlovice zusammen, um gemeinsam ihren Performancebegriff experimentell zu entwickeln. Dies ist bereits seit über 20 Jahren Tradition, die von Prof. Marie-Luise Lange und BBB Johannes Deimling begründet wurde. In diesem Jahr fand das Seminar aber erstmals in Kooperation mit dem Kibbutzim College Tel Aviv statt, was dem Seminar viele interkulturelle Aspekte eröffnet. Die Teilnehmer*innen befanden sich somit außerdem in der besonderen Situation, gleich von drei Lehrenden begleitet zu werden.
KEEP THE PROZESS ALIVE
Deren didaktische Konzepte vereinten sich spontan und bedarfsabhängig zu einem sehr intensiven und abwechslungsreichen Programm aus verschiedenen Übungen, Schöpfungsprozessen, der Präsentation von diversen Solo- und Duo-Performances und deren Reflexion in der Gruppe. So wurden neben der Interaktion zwischen Körper(n), Raum und Objekten wie in BBB Johannes Deimlings „script work“ auch mit graphischen Ausdrucksweisen oder performativen Standbildern experimentiert. Dabei zeigten alle Teilnehmenden eine große Ernsthaftigkeit und Hingabe.
DU BIST NICHT ALLEIN
Da das Seminar für viele der erste Kontakt mit Performance Art ist und in einer zwar kleinen aber doch mehr oder weniger fremden Gruppe geschieht, kann gerade das Präsentieren, aber auch der künstlerische Prozess davor, sehr beängstigend sein. Weil jedoch sehr sensibel mit potentiell Druck ausübenden Situationen umgegangen wurde und die Gruppe sehr schnell zusammengewachsen ist, konnten Unsicherheiten gut aufgefangen werden. Außerdem entstand eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der produktiv Feedback gegeben und Rückfragen gestellt werden konnten.
DO SOMETHING!
Auch wenn der Performancebegriff nach dem Seminar weiterhin nicht einfach kurz und prägnant zu formulieren ist, konnte doch ein intuitives Gespür und ein Blick für überraschende, vielschichtige, assoziationsreiche und wirkmächtige Bilder entwickelt werden. Außerdem wurde Performance über Übungen wie „get tired in an important way“ oder „get dirty“ von Acting abgegrenzt: Es geht um das Schaffen authentischer Momente, nicht um ein “so “Tun als ob”.
CLIMAX
Nach einer Woche des künstlerisch-praktischen Arbeitens und sehr erfolgreichen Schaffens, gelang es allen Teilnehmenden, das Seminar in den finalen Solo-Performances mit einem Höhepunkt zu beenden, den sich auch Marie-Luise Lange nicht entgehen lassen wollte. Hier zeigten sich 9 individuelle performative Ausdrucksweisen, die sich innerhalb weniger intensiver Tage (weiter)entwickelt haben.
Die Zeit in Rehlo hinterlässt mich in dem Gefühl, vier Wochen in einer einzigen erlebt zu haben – sowie mit einem neuen künstlerischen Zugang zur Welt, unzähligen wertvollen Erinnerungen und neuen Freund*innen. Danke!
Vernissage der Examensausstellung FINDLINGE der Studierenden im Sommersemester 2024, 18.07.24.
Fotografien: Antonia Wessela, Text: Luca Weiß
Am 18. Juli durften wir Studierenden unsere Examensausstellung FINDLINGE eröffnen.
Der Titel FINDLINGE ist inspiriert von den wilden Steinen, die während der Eiszeit über ganz Europa verteilt wurden. Es symbolisiert das ständige Suchen und Finden, welches jeden Schritt auf dem Weg zu unseren künstlerisch-praktischen Arbeiten prägte.
Zur Eröffnung der Ausstellung konnten die rund 150 Besucher*innen eine Reihe von Reden genießen. Die kuratierenden Dozent*innen Svea Duwe und Thomas Judisch wurden geehrt, die Dozentin Karen Packebusch feierlich aus der Fachschaft verabschiedet, und den Besucher*innen wurde Lust auf die Ausstellung gemacht. Die Reden wurden von passender Livemusik begleitet und so die Ausstellung festlich eröffnet.
Nach einigen Fotos und überreichten Blumen konnten die Besucher*innen die Ausstellung bei guter Musik und einem kalten Getränk genießen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 16. August 2024 im Görges-Bau der TU Dresden zu besichtigen.
Ein Blog des kunstpädagogischen Instituts der TU Dresden