Rückblick auf das Performanceseminar von Antje Dudek im Wintersemester 2022/23
Ein Text von Lisa-Marie Porst
Im Februar 2023 entwickelten und erweiterten zehn Teilnehmerinnen sechs Tage lang aktiv körperlich handelnd ihren Performancebegriff. Erste performative Übungen führten zu kürzeren Einzel- oder Gruppenperformances, deren Erfahrungen und Reflexionen sich in eine die Woche abschließende eigenständige Performance einer jeden Teilnehmerin einflossen. Unter verschiedenen Leitfragen suchten die Studierenden nach neuen Ausdrucksformen abseits des Alltäglichen, mit dem Ziel, assoziationsreiche, mehrdeutige, überraschende Bilder zu entwickeln und sich selbst sowie den eigenen künstlerischen Ausdruck (neu) auszuloten.
doing vs. acting // body works
Beginnend mit “doing vs. acting // body works” nahmen die Studierenden ihren eigenen Körper als Medium von belebten Bildern wahr. Sie erforschten den eigenen körperlichen Ausdruck in seinen Möglichkeiten und Grenzen, in seiner Gestik abseits eines theatralen Handelns durch eine Gestenrecherche und Raumläufe.
Von links.: Me, myself and I: Ein Kennenlernen nach Erwin Wurm, Scriptwork, Gestenrecherche
material matters
Unter dem Titel “material matters” wurde anschließend der Frage nachgegangen, wie Material das performative Arbeiten inspiriert, initiiert und leitet. Orangen, neonfarbene Tischtennisbälle, Kohlebriketts, Regenschirme, Bücher und Zeitungen, bunte Bänder und vieles mehr wurden auf ihre spezifischen Qualitäten untersucht, um im Anschluss abseits der alltäglichen Verwendung neue assoziationsreiche Bilder zu finden.
Von links: Materialerkundung, Papier-Improvisation, Materialperformance
space and place
Am dritten Tag wurde “space and place” bewusst einbezogen, indem durch einen blinden Raumlauf das Gelände in und um die August-Bebel-Straße neu kennengelernt wurde, sich auf die Erkundung beziehende Duo-Performances entstanden und ein lebendiger Skulpturenpark gestaltet wurde. Dabei loteten die Studierenden aus, wie der Raum mit seinen spezifischen Möglichkeiten ihre Handlungen beeinflusst und inwiefern der Raum durch performatives Handeln in seiner Nutzung und Atmosphäre verändert werden kann.
Von links: Blinder Raumlauf, Skulpturenpark
s a u v a g e ! Begegnung mit dem wilden Wesen
Unter dem Titel “s a u v a g e ! Begegnung mit dem wilden Wesen” verfremdeten die Studierenden ihren eigenen Körper in Anlehnung an Charles Frégers Fotoband “Wilder Mann”.
Impro-Performance der wilden Wesen
doing performance
Als Abschluss der Woche erwartete die Studierenden eine Lecture von Antje Dudek, welche die Bandbreite von performativem Handeln verdeutlichte und neben den praktischen Arbeiten der vergangenen Tage einen Ausgangspunkt für eine letzte, die Woche abschließende Performance bildete.
Öffentliche Performances im April
Wir möchten Euch / Sie herzlich zu den Abschlussperformances der Studierenden am Freitag, den 28.04. ab 13 Uhr in das Gebäude der August-Bebel-Straße 20 einladen.